21
Nov
2008

Ein Hoch auf Shaw

Bitte sprechen Sie mir folgende Sätze 765 Mal nach:

Pubertät ist super.
Elternsprechtage sind noch mehr super.
Am allersupersten sind Kinder.


Und? Stellt sich bei Ihnen schon das Gefühl ein, als hätten Sie einen 1-Kilo-Granitstein geschluckt? Fein. ICH HABE KEIN MITLEID!

So, und jetzt singen wir gemeinsam*!

Warum ist bloss die Pubertät so kurz?
Das ist die Zeit der geilen Worte.
Man benutzt in jedem Satz
Immerzu dieselbe Sorte.
In der Pubertääääät. In der Pubertääät.


(Wichtig: beim letzten Satz ein wenig in die Hocke gehen, rechte Hand nach vorne strecken, das Hang-loose-Zeichen machen und im Takt von links nach rechts shaken)

Ursuper, hm?
Also, weiter – nächste Strophe:

Warum ist bloss die Pubertät so kurz
Das ist die schärfste Zeit im Leben
Man hat nie wieder solche Pickel
Man ist nie wieder so daneben
Und man macht Quatsch von früh bis spät
In der Pubertääääät. In der Pubertääääät.


Hab ich schon erwähnt dass ich heute am Elternsprechtag war? Shakeyourbuuudy, shakeyourbuuuudy.

Urarge Lehrer dort.
Verlangen was, das man nicht downloaden, per sms, mms oder Infrarot verschicken kann! Voll krank.

Fehlende Mitarbeit? Geh bitte! Im Gegensatz zu den anderen aus der Klasse KOMMT man zum Unterricht und ist ja gesichtsbadmäßig eh da.

Und überhaupt: Warum zuhören was andere sagen, wenn man anscheinend selber genug Stimmen hört!

Wie sagte George Bernard Shaw?

Die Jugend ist etwas Wundervolles. Es ist eine Schande, daß man sie an die Kinder vergeudet.“



* Pubertäts-Song von den herrlichen Herren Pigor & Eichhorn. pigor_eichhorn

20
Nov
2008

Wer suchet...

Capt. Cock regt (siehe Kommentare rechts) an, "in der Zwischenzeit über interessante Frauen zu schreiben".

Bitte schön: Lydia, 33 Jahre.

Lydia gehört zu den vier Fregatten, mit denen ich wöchentlich durchs Leben segle.
Lydia hat beschlossen, den Markt der Eitelkeiten zu durchstöbern, um ein ansehnliches Männerexemplar ins Herz zu schließen und anschließend in die Horizontale zu befördern. Oder war es umgekehrt? Egal.

Lydia ist fast zu attraktiv, um sie zu vorbehaltlos mögen zu können (also ohne ihr ein bisschen Ausschlag ins Gesicht zu wünschen), aber ihre teils tollpatschige Art lässt das eifersüchtige Herz jeder Neiderin weich werden.

So hatte sich die Gute vor etwa einem Monat Hals über Kopf in einen Kollegen verknallt (was etwas später aufgrund seines schwachen Psycho-Kostüms in Kombination mit seiner freudlosen Lebensgefährtin in beiderseitiger Kapitulation endete).

Weil ihr Herz ständig raste, ihre Gedanken unsortiert und ihr Appetit weg war... machte Lydia das, wie SIE sagt, einzig Richtige: Sie ging zum Arzt, ließ sich Blut abnehmen, ein EEG machen, ein EKG, eine Infusion spritzen ... und wartet bis heute auf das Ergebnis der spektakulären Untersuchung.

Vergangene Woche versuchte sie via Love.at in Sachen Männertraum fündig zu werden.

Sehr clever, sag ich zu ihr.
Danke, sagt sie - und ruft eine Stunde später - am Tag 1- panisch an. Sie würde von einer Horde sexbesessener Wahnsinniger verfolgt werden!

Hat dieses Schaf doch glatt eine mehr als eindeutige Männersuchanzeige ("Ich will nur Sex!") samt Porträtfoto aufgegeben ... und nicht behirnt, dass es möglicherweise klüger wäre, einen Nickname zu wählen, der mit dem Familiennamen NICHT ident ist - und man sofort mit Adresse und Telefonnummer gegoogelt werden kann!!!

Das ist Lydia!

Sie hat den Account nach zwei Stunden, 200 Emails und einem Hinweis eines netten älteren Herrn (er wurde kürzlich aus der Haft entlassen) - er rate in ihrem Interesse zu einem etwas anonymeren Auftritt - gelöscht.

Am Tag 2 meldete sich Lydia mit falschem Namen, falscher Adresse, einem Foto mit Augen-Ausschnitt und weniger eindeutiger Männersuchanzeige ("Ich will nur Freundschaft") im Netz zurück.

Schon besser, sage ich.
Ja eh, sagt sie - und ruft nach zwei Tagen frustriert an.
Sie würde jetzt auf dieses Partnerbörsedings pfeifen. Bringt alles nichts - es hätten sich auf ihre Anzeige irgendwie seltsame Typen gemeldet... und außerdem wären die alle nicht ihr Typ.

Am Tag 4 kam Lydia drauf, dass sie in der Rubrik "Mann sucht Mann" inseriert hatte.

Wenn das kein Fall von interessanter Frau ist!

1
Nov
2008

LURCH

Kommentar von Eva K. am 30. 10. 2008:
„Diese Männer, über die man schreiben kann, gibt es sicher. Irgendwo. Wo immer die auch sind. Wir werden sie noch finden“.


Eva K. - wohl eine Optimistin, die glaubt, was sie hofft?! - bezieht sich in ihrem Kommentar auf meine Bemerkung, ich schriebe schon über spannende Männer – wenn sie mir ein ebensolches Exemplar zeigte.

Zugegeben – eine fatalistische Einstellung meinerseits, aber Fakt ist halt: Es gibt drei spannende Männer – mit einem bin ich verheiratet. Der andere ist derart von höchster (und zur Schau gestellter) Intellektualität durchdrungen, dass er neuerdings nur mehr Satzgebilde in Esperanto von sich gibt. Der dritte ist angeblich schwul und heißt Tom Selleck.

Ich schließe jetzt die hochdotierte Wette ab (sagen wir 5 Euro), dass SIE bemeckern, der Horizont würde weiter reichen, als meine doch recht beschränkte Sicht der Dinge und nur weil ICH meine... und Tom Selleck geht ja gar GAR nicht... Brustbehaarung, Proletenauto....

1. NA UND?
2. Dass ich doch prinzipiell Recht habe, beweisen die Erlebnisse, welche die von mir sehr geschätzten Damen Freundinnen meist freitags oder samstags im Umgang mit Kerlen haben.

Evi B. zum Beispiel hat mittlerweile einen Sammelbegriff für jene Kerle gefunden, derer sie im Linzer Nachtleben ansichtig wird: LURCH.

Weil sie differenziert, vergibt sie gerne Spitznamen.
Vor zwei Wochen kennengelernt: Jake, the Snake.

Er heißt deswegen so, weil Evi B. beim Küssen desselben das Gefühl hatte, eine aggressive, verhaltensgestörte Schlange im Mund zu haben, die auf dem direkten Weg war, ihren Mageninhalt zu erkunden.

Für Beobachter der Szenerie gestaltete sich das Schauspiel recht beeindruckend:
Evi B. steht in den frühen Morgenstunden händeringend in einer dunklen Ecke einer dunklen Bar und gibt hörbar seltsame Laute á „Äärrrggghh“ „Ääärrgghhh“ „Uuurrääääggghhh“ von sich, während Jake the Snake leidenschaftlich versucht, in ihren Schlund zu kriechen.

Anni N. geht nur mehr deshalb (meist mit Evi B.) auf Parties oder in o.a. Lokalitäten, weil ihre Hoffnung, es gäbe einen spannenden Kerl, aus der überwundenen Verzweiflung i.d. Sache resultiert.

Weil Anni N. – nüchtern und neidlos betrachtet – DER Männertraum schlechthin ist, schlagen die Kerle pauschal Purzelbäume, um bei Anni Eindruck zu schinden.

Der aktuellste Todes-Kandidat, dem nichts zu blöd oder zu teuer ist, um Anni in die Horizontale zu bekommen, ist einen Meter kleiner als sie, hat den geistigen Tiefgang eines Scheuermittels – ist aber zutiefst davon überzeugt, dass er diese übersehbaren Kleinigkeiten mit dem bissl Geld, das er hat, kompensieren kann.

Der Mann ist wirklich verzweifelt, denn nicht nur, dass er freiwillig auf Anni N.´s Pferd klettert (sic!) und per se den Tierliebhaber mimt, er würde, um mit Anni N. auf romantischen Kurzurlaub fahren zu können, auch Evi B. mitnehmen!!! Evi B. hat sich riesig gefreut und natürlich NICHT abgelehnt, Anni N. schon.

Liebe Eva K., ich fürchte, dein Optimismus basiert auf ungenügender Information. :-)

Wer mich/Evi/Anni eines Besseren belehren will: Bitte mit Name, FOTO, Adresse hier reinstellen – wird alles weitergeleitet!

30
Okt
2008

Äähh Ääähhhh (Sie wissen schon: Husten!)

Valentin (11) hat Husten und bellt wie ein polnischer Straßenköter.
Ich suche in dem hervorragend gefüllten, aber leider etwas unübersichtlichen Sammelsurium namens Medizinschränkchen nach Hustensaft.
In einem gut sortierten Haushalt hängt das Schränkchen wie vorgeschrieben im Bad – unerreichbar hoch für Kinder.
Bei uns liegt der Arnzeikasten in einem Regal im Abstellraum.
Trotz auf Augenhöhe ist es für Kinder unzugänglich, denn dort geht aufgrund des herrschenden Chaos garantiert freiwillig kein Kind rein. Denn merke: Kinder gehen immer dort hin, wo gerade aufgeräumt wurde, um die neue Ordnung schwupps in infernalische Zustände zu verwandeln.

Weil ich nicht komplett bekloppt bin, mache ich mir dieses kindliche Handlungsmuster natürlich zunutze und räume nur jene Räume akribisch genau auf, in denen ich die drei Kinder, die mich mehrmals am Tag mit ihren großen, gierigen Augen anschauen, sehen will: Ihre Kinderzimmer.
Kürzlich hat mich irgendwer, dessen Name ich mir auch gar nicht merken will, darauf hingewiesen, dass mein System Lücken hat. Ein Schwachsinn – wie ich meine! Die einzige Lücke, die bei genauester Betrachtung in meinem System zu erkennen wäre, ist jene, dass die Kinder nicht in einem Internat sind. Aber das ist zu teuer. Haha.
Warum muss ich plötzlich an einen alten Hund denken? Ach ja, Valentin hustet.
Ich finde vier verschiedene Hustensäfte– nur leider sind alle leer. WER ZUM TEUFEL SÄUFT HIER STÄNDIG HUSTENSAFTFLASCHEN AUS UND GIBT DIE LEEREN ZURÜCK??

Weil die Terrassentür offen ist und ich bei den Nachbarn nicht als zänkische Alte im Gespräch sein will, halte ich die Klappe und zertrete einen Handbesen.

Valentin mag seinen Husten sehr, denn so ein Gekeuche und Gebelle garantiert maximale Aufmerksamkeit. Wenn er hustet, formt er seinen Mund zu einem Rohr, läuft rot an, windet sich nach vorne und hinten, springt im Takt zu „Ähäää, Ähää, Ähäää“ und inszeniert einen beeindruckenden Kampf um Leben und Tod.

Das macht er natürlich auch in der Schule. Seine Lehrerin hat mir heute ins Elternheft geschrieben, ich solle mit ihm zum Arzt gehen. Sie hat tatsächlich reingeschrieben: „Gehen Sie doch mit Valentin zum Arzt!“. Wie sich das anhört!?
Ich komme mir schlecht vor. Sehr sehr schlecht. Und ich beschließe, die Lehrerin nicht zu mögen. War mir schon beim vergangenen Elternsprechtag unsympathisch. Irgendwie hölzern, die Gute. Hatte die Ausstrahlung eines Brotmessers. Möchte ich – wäre ich ein Mann – wirklich nicht als Frau haben. Als Geliebte schon gar nicht. Aber ich sehe schon, ich verliere mich in Details.
„Ähää, Ähäää, Ähääää“, Valentin explodiert bald.
Ich schlage ihm vor, Salzwasser zu inhalieren.
„Nein, das mach ich sicher nicht!“, kreischt er (übrigens sein Standard-Satz seit vier Wochen!).
„Okay, dann nicht“, gebe ich mich verdächtig desinteressiert, was ihn natürlich verunsichert. Einer meiner Lieblingstricks, zieht fast immer. Man muss den Gegner, also das Kind, verunsichern - damit Zeit gewinnen in der man sich schnell neue Strategien überlegen kann - und die dann sofort gezielt einsetzen.

„Okay, dann nicht“, sage ich noch ein Spur desinteressierter, also fast scheintot, und drehe, um mein Nicht-Interesse an seiner Gesundung zu unterstreichen, den Wasserhahn ab.

Der Schachzug greift, Valentin steht unschlüssig in der Küchentür und denkt angestrengt nach. Wenn er denkt, hustet er nicht. Ist der Umkehrschluss zulässig, dass Husten der Ausdruck von Nicht-Denken ist? Ich sehe schon, ich drifte ab.

„Es liegt an dir zu entscheiden, ob du krank oder gesund sein willst“, beginne ich meinen Monolog, der pädagogisch wie strategisch auf tönernen Beinen steht. „Ich kann dich nicht zwingen, gesund zu werden. Und ich werde dich auch nicht zwingen.“

Schweigen.

Valentin verfolgt meine Bewegung wie ein Karnickel das Zucken einer Klapperschlange. Ein gutes Zeichen! Ich kann im Gesicht meines Sohnes lesen wie im Kaffeesud, mittels dem ich wöchentlich meine Lottozahlen eruiere.

Und um Ihre Frage zu beantworten: WÜRDE ICH DANN HIER SITZEN UND IN DEN LAPTOP HACKEN?
Oder würde ich in Miami am Pool hängen, in jeder Hand einen Longdrink und Tom Selleck würde mir (natürlich mit seiner deutschen Synchronstimme, denn so weit ist es mit meinen Englischkenntnissen auch wieder nicht her) Max Goldt kapitelweise vorlesen?
Wissen Sie übrigens, wie lange die Apotheke offen hat? Ich sollte wohl eine Kiste Hustensaft kaufen...

Chaos.Combo und wie der Wahnsinn einen Anfang nahm.

(Ich hoffe, Sie haben Zeit?)

Eigentlich wollte ich nie Kinder haben. Jetzt stehen drei vor mir. Einer davon, der Junge, „gehört“ mir. Er ist elf Jahre alt und der Mensch, mit dem ich die bisher konstanteste Beziehung meines Lebens habe, sprich am längsten zusammenlebe – möglicherweise, weil ich mir bisher schwergetan habe, ihn aus der Wohnung zu werfen. Die anderen beiden Kinder sind Mädchen, jeweils 13 und sind die Töchter meines Mannes, mit dem ich seit fünf Jahren liiert und seit zweineinhalb Jahren verheiratet bin. Wenn Sie Zweifel hegen, ob ich noch ganz dicht bin, dann pflichte ich ihnen bei.

Damit Sie sich ein Bild davon machen können, wer ich bin und wie die Chaos.Combo entstanden ist, ... beginnt hier mal die Vorstellung, weil:
Ich persönlich kann das ja gar nicht haben, wenn man eine Geschichte liest, die noch dazu in der Ich-Form geschrieben ist und man keine Ahnung hat, wer „ich“ nun ist.

Und nicht nur das! Wenn „ich“ außerdem jemand ist, in dessen Leben ich mich so gar nicht reinversetzen kann oder will, dann lese ich nicht mehr weiter. Möglicherweise liegt das am meinem zugegeben mangelndem Einfühlungsvermögen, aber ich tu mir außerordentlich schwer damit, mich mit einem 47-jährigen Bankräuber zu identifizieren. Oder einer Figur wie Madame Butterfly. Oder mit Maria Fekter. Das geht gar nicht.
Aber ich sehe schon, ich schweife ab.

Ich bin 35 Jahre, fühle mich an manchen Tagen doppelt so alt (und wenn ich mit den Damen Freundinnen anständig ausgegangen bin seh´ ich auch so aus!) und bin das, was man schlicht „Durchschnitt“ nennt. Wäre ich ein BH, wäre ich 80 A.
Ich bringe mein Leben so irgendwie, ähm, ganz passabel auf die Reihe, bin aber weit davon entfernt alles im Griff zu haben. Hin und wieder orten andere Personen bei mir menschliche Schwächen – was ich aber meist sehr eloquent abschmettere.
Vielleicht haben Sie schon bemerkt, dass es in meinem Blog nicht möglich ist, Kommentare abzugeben? Das hat einen guten Grund: Ich vertrage keine Kritik und halte nur meine eigene Meinung für relevant.
Nein, das war ein Scherz! Ich wollte nur mal so cool sein wie Karl Lagerfeld - der hatte kürzlich in einem Interview einem Journalisten erklärt, dass für ihn nur seine eigene Meinung zähle. UND JA, danke für die Zwischenrufe: Ich weiß, dass DER sich das leisten kann!!
Wo war ich? Ach ja:
Der Grund, warum ich eigentlich keine Kinder wollte: Du wirst sie nicht mehr los.
Und ich bin – oder war? – nicht so der längerfristige Typ. Ich lebte in Jahresrhythmen. Aus diesem Grund wechselten meine Liaisonen zu Männern alle vier Jahre. Möglicherweise hat es damit zu tun, dass ich durch die Schulzeit, die ja alle vier Jahre andere Formen annimmt – Volkssschule, Gymnasium, Studium (okay, das dauerte „etwas“ länger) – unterbewusst derart geprägt wurde, dass ich de facto gezwungen war, diesen Rhythmus beizubehalten. DAS SYSTEM ist an meiner Unbeständigkeit schuld!!!
Andrerseits: Unbeständige Frauen wie ich haben den Vorteil, dass sie leichter zu ertragen sind, als eintönige. Manchmal werden sie umgebracht, aber nur selten verlassen.

Weil es meistens anders kommt, Sie wissen schon, bekam ich dann doch ein Kind und zwar mit Kerl Nr.2, was Eltern, gutmeinende Freunde und Bankberater schockte. Zwar lege ich nur wenig Wert auf die Meinung der angeführten Personengruppen, aber ich diesem Punkt verstehe ich im Nachhinein die Ressentiments ohne jetzt großartig auf die Schwachstellen des Vaters meines Sohnes draufhauen zu müssen.

Dann kam Kerl Nr. 3, der sich scheiden ließ, nachdem er mich kennenlernte, Frau und Kind gegen neue Frau und Kind „tauschte“ und die nächsten vier Jahre darunter litt, selbiges getan zu haben – quasi seinen roten Golf gegen einen blauen getauscht zu haben. Vielleicht hat er aber nur darunter gelitten, dass er so blöd war, einen Golf gegen einen Golf zu tauschen und nicht gegen einen Jaguar – sinnbildlich gesprochen. Mein Sohn, der übrigens Valentin heißt, mochte Kerl Nr. 3 nicht wirklich, hatte aber auch keine großartigen Aversionen gegen ihn. Insofern war es auch nicht schlimm, als ich nach Ablauf der Vierjahres-Frist das Verhältnis zu ihm beendete und wegzog.

Ich will nicht ins Detail gehen, aber korrekterweise muss ich zugeben, dass eigentlich er mit mir Schluss gemacht hatte. Am heiligen Abend! Im Nachhinein gefällt mir der Gedanke, dass er nicht an einem x-beliebigen Tag mir eine x-beliebige E-Mail geschrieben hat, in welcher er das Ende unserer mittlerweile sehr spröden Beziehung ins Haus gestellt hat, sondern den Abend der Abende, den heiligen, gewählt hat, um mich in wenigen Worten über das Ende des Gefühlsbades zu informieren: „Ich kann nicht mehr“.
Ein Satz, der wirkt – wie ich meine.

Mit der Absicht, nie wieder einen Mann mit lebender Vergangenheit, sprich Kind und (Ex-)frau näher kennenzulernen, traf ich auf Stefan – und seitdem bin ich bemüht, mein Karma im Ausgleich zu halten. Denn:

Der gute Mann, der nun meiner ist, hat eine äußerst lebhafte Vergangenheit in Form von zwei (!) Kindern. Zwillingen. Mädchen. Lea und Lilli. Und einer – um es euphemistisch auszudrücken - furiosen Exfreundin.
Das wusste ich damals noch nicht. Das und vieles mehr.

29
Okt
2008

Eröffnet, eröffnet!

In fast jedem Buch steht am Anfang der „Geschichte“ ein Vorwort, das mir – repräsentativ als nichtrelevante Stichprobenmenge - gespart bleiben könnte. Weil: Entweder erklärt der oder die AutorIn,
warum das Buch oder der vorliegende Schriftsatz gedruckt wurde - was mir tendenziell wurscht ist;
jongliert mit ein paar inhaltsschweren Zitaten großer Menschen (am obercoolsten find ich ja jene Bücher, die sich rund ums Shopping drehen und in denen - very sophisticated - eingangs nur ein Zweizeiler in Altgriechisch steht), was tendenziell doof ist;
nimmt Dialoge der Weltliteratur (vorzugsweise "Faust") oder Textpassagen aus Songs (Radiohead!) und setzt sie als Anregung oder was auch immer auf die dritte Seite nach der Buchklappe, was tendenziell öd ist;
oder dankt allen möglichen Menschen (Mama/Oma… /Axel - Du kennst mich! /Valentin – Es ist war gut so!/ ..., was tendenziell am allerwurschtesten ist - außer MIR wird gedankt. Aber das kann Ihnen dann wieder egal sein.

Also - seien wir uns ehrlich (Sie sehen schon, werte(r) LeserIn, ich versuche nicht mal subtil Sie einzukassieren, sondern offensichtlich tollpatschig, denn alles andere würden Sie mir ohnehin nicht abkaufen!) Vor-Wörter/Geschichten oder Danksagungen sind eigentlich entbehrenswert. Eigentlich.

Außer, sie hängen ganz ganz eng mit der Geschichte zusammen. Was hier der Fall ist. So sorry!
Denn dieser Blog dreht sich um die Chaos.Combo, der ich ein DANKESCHÖN zubrülle (weil sie sonst nicht zuhören!), für all das, was ich mit ihnen* so tagtäglich erlebe. Oder im besten Falle NICHT erlebe.

* die Chaos.Combo besteht aus 1 Mann, 3 Kindern, 4 Freundinnen und ein paar anderen Gestalten, die mir hin und wieder Zahlscheine senden.

Okay, okay - ich gebe zu: 1 Reptil, 1 Nobelpreisträger, 4 Kinder von 5 Männern klingt um einiges spannender...

.... aber mir reichen schon die oben angeführten Personen.

Allerherzlichst,
Quakexpress
logo

Chaos.Combo

spectacular daily experiments und was sonst noch anfällt

Combo.Chaos - auf einen Blick

klasse!
klasse!
Samuel B. - 23. Apr, 21:29
und wie weit
... fällt der apfel vom stamm?????
krummi200 - 21. Mär, 11:35
Vorsicht, Kamera
Kürzlich ein Anruf meiner Mutter (ü-60): Mutter:...
quakexpress - 12. Mär, 19:26
Normal und so.
Die „kurze Anmerkung“ von Dani (13) – einem Freund...
quakexpress - 25. Feb, 18:43
die frage lautet
wie ist der optimale liebhaber??
froggie - 24. Feb, 21:05
und mit vernünftiger...
und mit vernünftiger Rechtschreibung wohl auch nicht.
Kazum - 24. Feb, 17:57
alternative sixpack
Die Suche nach dem optimalen Liebhaber gestaltet sich...
quakexpress - 24. Feb, 17:52
hahahaha
boshaft wie immer. gut!!!
froggie - 22. Feb, 11:44
Eine Bitte:
http://www.avaaz.org/de/ga za_time_for_peace
lightly - 17. Jan, 15:14
Abenteuer im Orient
Kürzlich wurde mir vorgehalten, dass es in diesem Blog...
quakexpress - 17. Jan, 12:33
LURCH der WOCHE
In unserer beliebten Serie „Männer, die wir nicht brauchen“,...
quakexpress - 13. Jan, 12:28
mit 5) ging es mir genauso bei...
mit 5) ging es mir genauso bei den anderen fragen ......
Samuel B. - 6. Dez, 16:35
Auftrags-Schrift
Lilli, Lea (jeweils 14) und Valentin (11) haben sich...
quakexpress - 3. Dez, 19:25
Worüber man sich Gedanken...
Auf die Anregung Samuel B.´s, er würde sich an meiner...
quakexpress - 3. Dez, 18:10
ich würde mir gedanken...
ich würde mir gedanken darüber machen, dass das meiste...
Samuel B. - 28. Nov, 13:40
Handtaschen
Ich kenn die Welt – doch lieber lese ich die Gala auf...
quakexpress - 24. Nov, 22:12
Scheitern und so
Captain Cock (siehe Kommentar rechts) merkt an, dass...
quakexpress - 23. Nov, 23:24
Du hast einen total coolen...
Du hast einen total coolen Schreibstil und was musste...
Capt. Cock - 21. Nov, 20:07
Ein Hoch auf Shaw
Bitte sprechen Sie mir folgende Sätze 765 Mal nach:...
quakexpress - 21. Nov, 19:37
Wer suchet...
Capt. Cock regt (siehe Kommentare rechts) an, "in der...
quakexpress - 20. Nov, 10:58

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Links


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren